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Böllenfalltor

Das Böllenfalltor hat seinen Namen nach den Pappeln, in südhessischer Mundart „Bellen“ oder „Böllen“, die einst den alten Klappacher Weg säumten. Falltore dienten seit dem 17. Jahrhundert als Durchgänge durch den zum größten Teil eingezäunten Darmstädter Wald (Waldgeschichte). Es handelte sich um Lattentore, die durch eine besondere Aufhängung, nachdem ein Passant hindurchgegangen war, wieder zufielen. Dies verhinderte das Entweichen des Wilds. Die Ein- und Ausgänge durch eingezäunte Walddistrikte blieben so immer geschlossen. Das Böllenfalltor stand einst am Eingang der Alten Ober-Ramstädter Straße, die heute noch als Waldweg existiert, in den Bessunger Wald und wurde von jedermann genutzt, der von Bessungen oder DA aus in Richtung Ober-Ramstadt unterwegs war. In der Nähe des Böllenfalltors, im Winkel zwischen Klappacher und Nieder-Ramstädter Straße (heute HEAG-Betriebshof) wurde ein Forsthaus errichtet, dessen Nachfolgebau später auf die gegenüberliegende Seite der Nieder-Ramstädter Straße verlegt wurde und das nach dem Böllenfalltor den Namen „Forsthaus Böllenfalltor“ erhielt. Der heute bekannteste Träger des Namens Böllenfalltor ist das Böllenfalltorstadion, in dem der SV Darmstadt 98 seine Spiele austrägt, seit 2015 Merck-Stadion am Böllenfalltor.

Lit.: Andres, Wilhelm: Aus Darmstadts Waldvergangenheit. Mit einem Ausblick von Arnulf Rosenstock, Darmstadt 1988, S. 49-52.