Stadtlexikon Darmstadt

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Best, Mary Ellen

(verh. Sarg)
Malerin
* 26.10.1809 York/England
† 10.05.1891 Darmstadt
Das künstlerische Werk der englischen Arzttochter Mary Ellen Best rückte erst mit zwei Auktionen bei Sotheby’s in New York 1983/84 ins Blickfeld der Kunstgeschichte. Inzwischen interessiert man sich für ihre reizvollen Aquarelle, für die Portraits und Landschaftsansichten, Genrebilder aus dem englischen Landleben, vor allem aber für die zeitüblichen Interieurs. Vieles davon ist während mehrerer Studienreisen auf dem europäischen Kontinent, in den Niederlanden und in Deutschland entstanden. Dazu gehören die frühen Ansichten der Sammlungen Wallraff in Köln und Städel in Frankfurt/Main, aber auch Straßenbilder aus dem Rheinland, aus Sachsen, Thüringen und Franken. In Nürnberg lernte Best den Lehrer Johann Adam Sarg kennen, mit dem sie nach der Heirat 1840 an wechselnden Orten, u. a. in Frankfurt/Main, Speyer und Worms, 1847/49 auch einige Zeit in DA lebte. Den Kindern des Prinzen Carl von Hessen, die sie auf einem Bild des „Blauen Zimmers“ festgehalten hat, gab sie Unterricht im Malen und Zeichnen. Das Ehepaar Sarg erwarb dann zunächst den Remaier-Hof in Worms, kehrte aber 1873, nachdem die beiden Söhne nach Guatemala ausgewandert waren, für den Lebensabend nach DA zurück, wo die Tochter mit dem hessischen Offizier Otto Scriba verheiratet war.

Lit.: Davidson, Caroline: The World of Mary Ellen Best, London 1985; Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 10, S. 222f; Franz, Eckhart G.: Die späte Entdeckung der Malerin Mary Ellen Best. In: Archiv für Hessische Geschichte und Altertumskunde, NF 63, 2005, S. 303-309; Der Weibliche Blick. Vergessene und verschollene Künstlerinnen in Darmstadt 1880-1950. Ausstellung im Kunst Archiv Darmstadt, Katalog hrsg. von Claus K. Netuschil, Darmstadt 2013, S. 42-47.