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Arndt, Gertrud

(geb. Hantschk)
Weberin, Fotografin
* 20.09.1903 Ratibor/Oberschlesien
† 10.07.2000 Darmstadt
Mit dem Ziel Architektin zu werden, absolvierte Gertrud Arndt eine Lehre in einem Architekturbüro in Erfurt. Nebenbei besuchte sie die dortige Kunstgewerbeschule. 1923 beschloss sie, die Ausbildung zur Architektin am Bauhaus in Weimar fortzusetzen und belegte dort Vorkurse. Da eine Bauabteilung noch nicht existierte, begann sie eine Lehre in der – Georg Muche unterstellten – Weberei, der sogenannten Frauenklasse. Dort entwarf sie Wandbehänge und beteiligte sich an der Entwicklung und Herstellung von Geweben und Teppichen. 1925 zog sie mit dem Bauhaus nach Dessau und heiratete 1927 Alfred  Arndt. In Dessau, wo die Arndts eines der „Meisterhäuser“ bewohnten, begann sie privat zu fotografieren. Aus ihren Experimenten ging u. a. die Serie der „Maskenselbstbilder“ hervor. 1948 ließ sich die Familie Arndt in DA nieder. Seit einigen Jahren finden sowohl die Webmuster als auch die Fotografien Arndts aus der Bauhaus-Zeit stärkere Beachtung. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof in DA.

Lit.: Alfred Arndt. Gertrud Arndt. Zwei Künstler aus dem Bauhaus, Katalog Museum Ostdeutsche Galerie, Regensburg 1991; Gertrud Arndt. Photographien der Bauhaus-Künstlerin, Katalog: Das Verborgene Museum, Berlin 1994; Gertrud und Alfred Arndt. Zwei Bauhaus-Künstler in Darmstadt, hrsg. Kunst Archiv Darmstadt 2019.