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Bosch-Gelände

Mit den Ereignissen auf dem Bosch-Gelände begann der Stadtumbau in der Weststadt. Bis in die 1980er Jahre fertigte die Bosch GmbH auf dem 137.000 qm großen Gelände Fernsehkameras und Studiotechnik. Die Stilllegung der Produktion stellte die Stadt DA erstmals vor die Aufgabe, eine neue Nutzung für einen großen, zentralen, aber nicht mehr benötigten Industriestandort zu finden. Mit Hilfe einer städtebaulichen Vereinbarung, die die Stadt DA mit der Firma Bosch erarbeitet hatte, und eines städtebaulichen Wettbewerbs begann die Entwicklung des Geländes. Das Konzept sieht eine gemischte Nutzung von Wohnen und Arbeiten vor, für die sich das Gelände aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage bestens eignet. Die 2001 eröffnete Bahngalerie, die den Hauptbahnhof zur Westseite öffnet, und der als Entree gestaltete Europaplatz steigern die Attraktivität des neuen Quartiers. Büroräume für neu gegründete Unternehmen entstanden im Technologie- und Innovationszentrum (TIZ), dem ehemaligen Bosch-Verwaltungsbau. Die STRABAG verlegte ihre Rhein-Main-Niederlassung in das neu gebaute Europahaus und begann im Frühjahr 2004 in direkter Nachbarschaft mit dem Bau eines neuen Bürohauses, den Europaarkaden. Anschließend an die Waldkolonie entstanden familienfreundliche Stadt-Reihenhäuser und zusätzlich mehrgeschossige Mehrfamilienhäuser. Die Produktionsschließung der Firma Bosch markierte in DA den Beginn eines allgemeinen wirtschaftlichen Trends, den Wechsel von flächenintensiver Produktion zur modernen Dienstleistung. Das Konzept „Arbeiten und Wohnen“ hat sich für das ehemalige Bosch-Gelände, das heutige Europaviertel, bewährt. Dank der guten Zusammenarbeit der Stadt DA und der Firma Bosch gelang es, eine Industriebrache in ein urbanes Quartier umzugestalten.