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Bang-Kaup, Alfred

Kath. Pfarrer, Geistlicher Rat
* 21.05.1906 Löwen/ Belgien
† 19.10.1986 Geisenheim/Rheingau
Durch die Ausweisung seiner Eltern, des Orientalisten Wilhelm Bang-Kaup und seiner Frau Natalie geb. Zernin, aus Belgien kam Alfred Bang-Kaup 1914 nach DA. Nach dem Abitur am Realgymnasium studierte er Theologie und wurde 1932 in Mainz zum Priester geweiht. Nach fünfjähriger Tätigkeit als Kaplan wurde Bang-Kaup zu weiteren Studien in Freiburg/Breisgau beurlaubt, die er 1939 mit der Promotion abschloss. Es folgten Einsätze als Kaplan und Pfarrverwalter an verschiedenen Orten, bis Bang-Kaup 1944 Pfarrer von Hammelbach wurde. Dieses Amt übte er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1981 aus. 1964 wurde er zum Geistlichen Rat ernannt. In den Jahren von 1956 bis 1969 wirkte Bang-Kaup zusätzlich als Diözesankonservator. In der Frage, ob und wie die zerstörte Kirche St. Ludwig aufgebaut werden sollte, lehnte er die Vorschläge eines Neubaus von St. Ludwig neben der Ruine ebenso ab wie einen Wiederaufbau, welcher die von Georg Moller vorgegebenen Maße nicht berücksichtigte und die Kuppel in veränderter Form erstehen ließ. Bang-Kaup trat für eine weitgehende Restauration ohne Pultdach, aber mit Attika ein. Da Bischof Albert Stohr Bang-Kaups Überlegungen ausdrücklich zustimmte, hatte dieser einen großen Einfluss auf den Wiederaufbau von St. Ludwig. Die Chronik von St. Ludwig hat Bang-Kaup auf der Basis der von Johann Baptist Lüft und Wilhelm Kastell zusammengetragenen Materialien rekonstruiert. Er liegt auf dem Alten Friedhof in DA begraben.

Lit.: Die Pfarrchronik von St. Ludwig in Darmstadt 1790-1945, rekonstruiert von Alfred Bang-Kaup unter Mitwirkung von Wilhelm Kastell, Mainz 1957; Preßler, Karsten: Die Ludwigskirche in Darmstadt. Zum denkmalpflegerischen Umgang mit einem kriegszerstörten Sakralbau, Baugeschichte und Wiederaufbau, Mainz 2000.