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Arnold, Paul

Oberbaudirektor
* 22.02.1804 Offenbach
† 06.03.1887 Darmstadt
Paul Arnold stammte aus einer renommierten badischen Architektenfamilie. Großvater Paul Arnold (1737-1814) war Stadtbaumeister im elsässischen Straßburg; Vater Georg Eckhard Arnold (1764-1844) war Straßen- und Brückenbaudirektor in Mainz und zudem der Schwager Friedrich Weinbrenners, an dessen Karlsruher Institut auch Sohn Paul seine ersten Ausbildungsjahre absolvierte. Nach zweijährigem Studium der Staatswissenschaften in Gießen, das er Ende 1825 mit dem Kameralexamen abschloss, wurde Arnold 1826 Akzessist an der Darmstädter Oberbaudirektion und war in der Folgezeit unter Georg Mollers Leitung beim Mainzer Dombau, 1828 auch beim Wiederaufbau des Dalberger Hofs in Mainz beschäftigt. Beteiligt war er auch am Neubau der Pfarrkirche St. Georg in Bensheim. Nach der Prüfung im Baufach, für die er als Examensarbeit ein Anatomisches Theater für die Gießener Universität entwarf, wurde Arnold 1832 Kreisbaumeister in Offenbach, kehrte aber 1837 als „Hof- und Militärbaumeister“ nach DA zurück. Zu den Arbeiten der Folgejahre gehören der Umbau der Schlosskirche 1841/42 und die Säule für das Ludwigsmonument. 1844/47 war er Abgeordneter in der Zweiten Kammer des Hessischen Landtags. 1852 zum Rat an der Oberbaudirektion ernannt, wurde er 1854 Nachfolger Mollers als Oberbaudirektor und versah dieses Amt bis zur Pensionierung 1876. Seinen Plänen für das Neue Palais des Erbgroßherzogspaares wurden 1862 die des Mainzer Architekten Conrad Kraus vorgezogen.

Lit.: Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 5, S. 204-206; Wolf, Jürgen Rainer: Briefe und Gutachten Georg Mollers zum Wiederaufbau des Mainzer Domes in den Jahren 1822-1830. In: Mainzer Zeitschrift, Band 79/80, 1984/85, S. 191-207.